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NP Artikel 11.11.22 PDF Drucken E-Mail

Seit 30 Jahren krönt die Rentweinsdorfer Karnevalsgesellschaftein Prinzenpaar.

Nun regieren Patrick I. und Sophia I. mit Frohsinn und viel Heiterkeit.

 

„Von heute bis Aschermittwoch, so geben wir bekannt, hat nur Freude zu herrschen im Rentweinsdorfer Land.“

Mit diesen Worten kündigte das neue Prinzenpaar Patrick I und Sophia I. seine Regentenzeit an, in der ja die nächsten Wochen mit Bürgerbegehren

und Bürgerentscheiden in der Gemeinde einiges los ist. Vielleicht wehrte sich 1. Bürgermeister Steffen Kropp schon aus diesem Grunde nicht allzu

heftig gegen die Machtübernahme und Herausgabe des Schlüssels und der Gemeindekasse. Der Rathaussturm und die Übergabe der Macht soll ja

anzeigen, dass in der Faschingszeit die „normale Ordnung“ nicht gilt. Und das spürte man schon im Sitzungssaal, wo sonst nur die 12 Marktgemeinderäte

und Rätinnen das Sagen haben. Die Einladung der „Rentweinsdorfer Karnevalsgesellschaft“ (RCG) stieß auf ein so großes Echo, dass der Saal fast aus den

Nähten platzte und von Anfang an beste Stimmung herrschte. Unter dem Motto „Circus Rentweinsdorf – Manege frei für Narretei“ marschierte

dann mit Narhalla-Marsch das bisher amtierende Prinzenpaar Lene I. mit Simon I. mit der Jugendgarde (Trainerinnen Franziska Sperber und Verena Sperber)

und dem „Sechserrat“ mit Oli Stark, Matthias Sperber Sendelbach,

Kurt Schorn, Mathias Sperber Rentweinsdorf, Steffen Neubauer und Sarah Schmidtlein auf. Moderator Oli Stark bedankte sich bei dem bisherigen

Prinzenpaar für die tolle Arbeit, die leider durch Corona jäh unterbrochen wurde. Aber auch die bisherigen Tollitäten warten einen Rückblick auf ihre

Amtszeit und zollten allen Akteuren ein großes Lob. Oli Stark brachte auch seine Hoffnung zum Ausdruck, dass man durch Gesundheitsminister

Lauterbrach nicht durch besondere Vorschriften am Faschingsfeiern gehindert werde. Schließlich würden auch die Garden schon seit September

fleißig üben und ihren Auftritten entgegenfiebern. Im Saale rätselte man bis dahin, wer denn nun die Nachfolge antreten würde. Nur Sechserrat

Kurt Schorn war in seiner Funktion als „Prinzenpaarbeauftragter“ schon lange unterwegs und mit diesem Geheimnis vertraut. Nach seinen Worten

war es kein Problem ein neues Prinzenpaar zu finden und er konnte sogar unter einigen „Duetten“ auswählen. Das habe ihm die Arbeit, aber nicht die

Entscheidung erleichtert. Eigentlich war damit ein kleines Jubiläum verbunden, denn vor genau 30 Jahren gab es 1992 das erste Prinzenpaar und

zwar mit Ludwig Bock als Prinzessin und Georg Schlömer als Prinzen. Ein Jahr später traute sich dann schon eine Frau auf die Bühne, zumal das

Prinzenpaar Ulrike und Reinhold Trunk hieß. Die Geburtsstunde des Rentweinsdorfer Karneval war aber schon das Jahr 1989, als der damalige

Bürgermeister Willi Schönmann nach dem Bau des neuen Marktsaals anregte, eine solche Veranstaltung zu organisieren. Auch beim „Faschingsrat“

gab es damit eine Änderung. Da auf der Bühne nicht Platz für einen Elferrat war, entschloss man sich deswegen für einen „Sechserrat“, den es heute noch gibt.

Mit diesem und der „großen Prinzengarde“ unter ihren Leiterinnen Franziska Sperber und Lena Stark marschierte dann das neue Prinzenpaar

Patrick I. und Sophia I. ein und durfte von ihren Vorgängern die Insignien der Krone und des Zepters übernehmen. Prinzessin Sophia I. meinte:

„Lange musstet ihr warten und raten, welches neue Prinzenpaar würde euch wohl erwarten. Als Prinz und Prinzessin wollen wir`s probieren, euch Narrenvolk ein Jahr lang zu regieren. Der schmucke Prinz steht

hier nicht allein, Meine Freude ist groß eure Prinzessin Sophia I. zu sein.“ Und Patrick I. vermerkte dazu „bevor wir beginnen, kommen wir zu einem Dank an unsere Nachbarn Simone und Lene. Nach 2 Jahren ist es

endlich wieder so weit, das Zepter wird weiter überreicht. Nun ist es so weit, wir hoffen ihr seid bereit. Ihr wisst`s genau, so lasst uns rufen ein 3-faches Rentweinsdorf Helau!“

Dieser Auftakt des neuen Prinzenpaares

klappte schon ganz toll. Das kam auch nicht von ungefähr, denn beiden ist das Faschingstreiben anscheinend schon in die Wiege gelegt worden. Bei Prinz Patrick I waren nämlich schon die Eltern Michael und

Manuela Zapf im Jahre 1997 das Prinzenpaar von Rentweinsdorf. Der 21-jährige Patrick ist außerdem schon seit drei Jahren im „Männer-Ballett“ aktiv. „Ein Zufall war es dann, dass Prinzenbeauftragter Kurt Schon, ebenso

ein leidenschaftlicher Motorradfahrer wie ich, mich ansprach auf einer gemeinsamen Tour Richtung Nürnberg“, gestand der Prinz ein. Seine Prinzessin Sophia I. kommt allerdings aus dem hohen Norden, nämlich aus

Ermershausen, und ist die Freundin von Patrick. Die 20-jährige ist ebenso mit der Karnevalszeit auf besondere Weise verbunden. „Seit dem sechsten Lebensjahr bin ich bei der Faschingsgesellschaft Ermetzia

Ermershausen und in der Garde dabei. Natürlich hat mir die Ernennung zur Prinzessin in Rentweinsdorf etwas Überwindung gekostet, aber ich bin gerne und mit großer Freude dabei. Außerdem ist mir das bunte

Treiben von Jugend auf bestens bekannt.“ Die Faschingsgaudi begann auch gleich mit dem Auftritt von Ehrengast Georg Schlömer, der mehr als 20 Jahre als „Sechserrat“ fungierte und nun als „Veterinär“ auftrat, und die Corona-Krise

bekämpfen wollte. Dazu reichte er in „Boostergläschen“ die Schluckimpfung aus, während der entmachtete Bürgermeister dabei assistierte. Sarah Schmidtlein, die einzige Sechserrätin und für die

Öffentlichkeitsarbeit zuständig, machte mit ihren Ankündigungen von Veranstaltungen schon richtig Lust auf die närrische Zeit. Höhepunkt werden dabei im Marktsaal die beiden Büttensitzungen am 3. und 4. Februar 2023 sein.

Der Vorverkauf dazu findet schon am Samstag 17.12.2022 von 11 bis 12 Uhr im Rathaus statt. Außerdem wies sie auf den „Altweiberfasching“ am Donnerstag, 16. Februar hin, der an die

Zeiten erinnern soll, in denen Frauen unterdrückt wurden. Ein symbolischer Prozess dafür sei das Abschneiden von Krawatten. „Zu unserem Altweiberfasching haben nur Frauen Zutritt und höchstens Männerballetts.

Die Männer vom Sechserrat müssen an diesem Abend die Organisation stemmen und für uns arbeiten.“ Darüber hinaus gibt es ein großes Faschingsprogramm, das von den Vereinen unterstützt wird.

Der FC Rentweinsdorf lädt zum Tanz am Faschingssamstag, zum Fischessen am Rosenmontag und zum Kinderfasching am Faschingsdienstag ein. Die „Rentweinsdorfer Karnevalsgesellschaft“ beteiligt sich außerdem an

Büttensitzungen benachbarter Vereine und an den Faschingsumzügen in Ebern und Baunach.


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